Projekttagebuch

Projekttagebuch

In 2023 wollen wir die Rückwand der Bühne und den Weidentunneleingang zum Bauch der Erddrachin fertigstellen. Die Innenausstattung der Komposttoilette geht weiter. Vielleicht kommen wir auch am Bauch und Oberschenkel der Erddrachin dazu die Wände der Ausschachtung zu befestigen und Holzständer zu stellen, damit  die Geodätische-Domkuppel aufgesetzt werden kann. Wer Lust hat bei der Gestaltung mitzuwirken, findet die Werkel-Termine unter Wirtschaftsgärten-Paradiesgarten-Verwirklichung oder schreibt einfach ein Email an Projektleitung NETWORKS Sigrune Essenpreis EH. Jeder ist herzlich Willkommen!

 

 

 

TAGEBUCH 2023 von Juli - August 2023 Teil 2

 

 

Anfang Juli 2023

 

Christine, meine Künstlerfreundin, hat ein neues Urzeitwesen ausgegraben. Ein Grasspucker (Saurus graminis) wie sich nach einer Nacht, die sie im Paradiesgarten in der Hängematte verbracht hat, live erlebt hat. In der Nacht wurde sie nämlich wach wegen Spuckgeräuschen. Da hat sie sich noch nichts dabei gedacht.

 

 

Am nächsten Morgen hat sie festgestellt, dass die Wiese vor dem Grasspucker voll mit langem Gras lag. Wir können uns das nur durch die nächtliche Aktivität des Grasspuckers, der ja bekanntlich zur Saurier-Untergattung Noctu assiduus zählt, erklären.

 

 

Auch hat sie zum Saurus cervus, den wir im letzten Jahr schon ausgegraben hatten, die stachelig grüne Kaktuszunge gefunden. Somit konnten wir nun eindeutig seine Identität bestimmen.

 

 

 

 

3. Juli 2023

heute gibt es die Weiterentwicklung der "Hügelbeete mit Sonnenschirm" zu sehen, die wir am 18. Juni 2023 angelegt haben (siehe Projekttagebuch 2023/1). In der Zwischenzeit haben wir den Sonnenschirm noch mit getrockneten Zierkürbissen geschmückt, die just vor 6 Jahren auf einem der Beete gewachsen waren. Das nennt man Permakultur, oder? Auch haben sich die Honigmelonen in den letzten zweieinhalb Wochen schon prächtig entwickelt.

 

 

 

 

Mitte Juli 2023

 

wie im Tagebuch Mitte Juni versprochen: zum wilden Mohn gesellen sich im Paradiesgarten nun noch Kadelaber-Königskerzen dazu. Gemeinsam zaubern sie mit Gemüsen und Kräutern wunderschöne Beetbilder.

 

 

 

18. Juli 2023

 

... neue Ansichten von den "Hügelbeeten mit Sonnenschirm"

 

 

 

 

20. Juli 2023

 

Christine hat an den Urzeitwesen gearbeitet und hat bei dieser Gelegenheit ein verwunschenes Foto vom Weidentunnel gemacht, das sie mir heute geschickt hat. Dieses hat mich zu einer Collage inspiriert. Der in voller Blüte stehende Hollerbusch weist den Weg in die Tiefe ins Reich der Frau Holle, die Königin der Zwergen, die Hüterin der Samen und Seelen.

 

 

 

 

Anfang August 2023

 

Übernachten im Paradiesgarten. Das wurde für Christine und Hadi fast schon zur Leidenschaft. Uns hat es dazu inspiriert, selbst Hängematten aufzuhängen und ein Zelt zu besorgen. Markus Marburger hat mir dabei geholfen. Als professioneller Naturcoach, der auch Waldbaden und übernachten im Wald in seinem Programm hat, war er dafür deutlich qualifizierter als ich. Nächstes Jahr werde ich sicherlich öfters die Nächte im Paradiesgarten verbringen. Natürlich laden wir alle Freiluftschläfer schon jetzt ganz herzlich ein, dies mitzutun. Vielleicht hören wir ja dann des Nächtens auch den Grasspucker (Untergattung Noctu assiduus, Species Saurus graminis) arbeiten.

 

 

 

 

2. August 2023

 

neues von den "Hügelbeeten mit Sonnenschirm". Die Honigmelonen stehen kurz vor der Blüte. Leider sieht man dies auf dem Bild nicht. Zumindest kann man einen Eindruck davon bekommen wie sich die Pflanzen die Beete schon erobert haben.

 

 

 

 

Mitte August 2023

 

Das Bienenwachs-Dach der Komposttoilette sieht ja schon spektakulär aus. Doch tritt man nach seinem Spiralweg-Gang endlich durch den goldenen Vorhang in die Komposttoilette ein, sollte man im Federdach die Spirale fortgesetzt vorfinden. Hier ist Hadi - syrischer Flüchtling, Geheimwaffe in Sachen handwerklichem Geschick bei gleichzeitigem Sinn für Ästhetik und gelernter und begeisterter Automechaniker mit Meisterambitionen - dabei die Kupferrohrspiralen-Konstruktion zu befestigen. Ohne Handlanger oder besser Supervisor Christine - Foto und Performance Künstlerin - geht das allerdings nicht.

 

Innenausbau

 

Jedenfalls können wir nun, nachdem Christine letzte Hand angelegt hat, auf der Komposttoilette sitzend nun in den Hollen-Feder-Himmel schauen und von fernen Sternengalaxien träumen.

 

 

Wieder zurückgekehrt in unseren irdischen Paradiesgarten bringt Christine ein paar Federn aus dem Hollenreich zurück und schenkt sie den daheimgebliebenen.

 

 

 

 

Mitte September 2023

 

Mitte Mai haben Mama und ich, die im Keimgerät vorgesprossten Käferbohnen in die über den Winter gesammelten Klopapierrollen "eingetopft". Diese haben wir dann nach 2 Wochen schon als entwickelte Pflanzen mitsamt dem Klopapierrollentopf ins Beet gesetzt. Mitte Juli hatten die Bohnen schon das Gerüst erklommen und Bild 3 zeigt die üppig gewachsenen Feuerbohnen Mitte September. Alles richtig gemacht und nun ab in die Küche, um unsere leckere vegange Käferbohnenkrem herzustellen, die es zum Focacciabrot im Landgasthof als Auftakt gibt. Meistens wird diese als "Pfälzer Lewwerwurscht" geschmeckt. Unser Trick: neben den Käferbohnen arbeiten wir mit Rauchöl, Lauch, roten Zwiebeln und vor allem Beifuß aus dem Paradiesgarten.

 

 

 

 

23. September 2023

 

Impressionen aus dem Paradies vom heutigen Tag. Im hinteren Bereich des Paradiesgartens rund um die Ankamna-Skulptur haben wir unsere "keltischen Hügelgräber-Beete". Hier sieht man eines der Beete, das mit Kartoffeln umringt ist. Bevor wir die Beete mit Geäst und Wiesenschnitt aufgesetzt haben, hatten wir die Stelle für das Beet markiert. Um den Kreis zu markieren haben wir letztes Jahr im Herbst Wiesenschnitt im rund gelegt, dann Kartoffeln darauf verteilt, dann diese mit Wiesenschnitt abgedeckt und: in diesem Jahr erwarten wir nun eine kleine Kartoffelernte vom Hügelgräber Beet. 

 

 

Voll erblühte Sonnenblumen erfreuen mich im vorderen Bereich des Paradiesgartens. Auch eine schöne Stockrose grüßt mich heute.

 

 

 

 

3. Oktober 2023

 

Im Juni hatte ich Schweizer Freunde zu Gast, die sich fast jährlich eine "Kulinarische Plauderei - Weine & Speisen mit allen Sinnen erleben" im Wein & Genuß Zentrum gönnen. Zum zweiten Mal schon dabei war Marcel Arpagaus kurz Arpi genannt. Sein Motto: "Willsch as Unikat, chumm zu Arpi-Art". Er ist Künstler und ich hatte ihn mit seinen Werken aus altem Besteck bzw. überhaupt ausrangiertem Metall in bester Erinnerung. Es war klar, dass ich ihn bitten würde, für unsere Ankamna-Skulptur im Paradiesgarten, eine goldene Corona zu schmieden. Nach Ansicht der Skulptur vor Ort durch Arpi, die ja schon ein Geweih und eine Schale auf dem Kopf trug, war klar, dass es neben der künstlerischen Ausgestaltung das Problem zu lösen galt, wie wir der Skulptur die Krone unterhalb der Geweih-Schale-Konstruktion anlegen können. Christine lieferte zunächst einmal die  Skizze und dann warteten wir einfach geduldig ab bis den Arpi die Muse geküsst hatte. Und es geschah dann am 3. Oktober 2023 als er mit seinem alten, als liebevoll zum Wohnmobil umgebauten Bus mit Partnerin Regina und der güldenen Krone vor der Tür stand...

 

 

 

... ich war berührt von seinem Werk! Vom Kugellager über den Kehrbesen eines Schornsteinfegers hin zu mit Weinblättern geschmückten alten Getränkekörben hat er alles hineingearbeitet. Auch 3 Rosen hat er aus Metall geschmiedet. Und die Lösung für die Anbringung der Krone hat er auch gefunden. Die Krone hat er so gefertigt, dass es zwei Halbkreise sind. Beide Hälften werden dann beim Anbringen mit Magneten zusammengesetzt. Die Krönung hat so lediglich 15 Minuten gedauert. Natürlich auch dank meinem lieben Nachbar Franz-Josef, seinem Sohn Jonas unter fachkundiger Anleitung der Ehefrau Annette.

 

 

 

Ich konnte gar nicht genug Bilder machen, nach der Krönung. Seht selbst wie schön unsere Ankamna mit strahlend  goldener Corona ist.